Kategorie: Gesundheit

Corona

Abwechslung vom Corona-Einerlei – Sport macht glücklich und verlängert das Leben

Der ehemalige britische Premierminister Winston Churchill wird häufig mit den Worten zitiert, dass Sport Mord sei. Er selbst hat wohl keinen Sport betrieben und wurde dabei 91 Jahre alt. Das gilt Befürwortern seiner „Sport ist Mord“ These als Beweis für die Richtigkeit der Behauptung. Abgesehen davon, dass Einzelfälle nie die Allgemeingültigkeit einer These belegen oder widerlegen können, wird häufig übersehen, dass Churchill in seinem Leben zwei Schlaganfälle und einen Herzinfarkt durchmachte und zudem unter hohem Blutdruck litt.

Was ist also richtig, es mit Churchill halten oder doch mit Sport den Weg für ein längeres Leben ebnen? Ziemlich unbestritten dürfte sein, dass während der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, Sport und Bewegung nicht nur dem Herz, sondern auch der Seele guttut.

Krankheitsbedingtes Sterberisiko durch mäßiges Joggen reduzieren

Grundsätzlich gilt, dass sich die Lebenserwartung der Deutschen Jahr für Jahr etwas erhöht. Nach den letzten veröffentlichten Zahlen des statistischen Bundesamtes waren es vor der Corona-Pandemie etwa 1 Monat pro Jahr. Auf welche Ursachen diese positive Entwicklung zurückzuführen ist, und welchen Anteil der Sport daran hat, kann die Statistik selbstverständlich nicht sagen. Da helfen nur unter konkreter Fragestellung durchgeführte Studien. Eine dieser Studien aus den USA zeigt, dass Sport treibende Menschen deutlich glücklicher sind als Zeitgenossen, die sich eher als Couchpotatos verstehen. Ob nun also das Glücksgefühl beim Sport oder doch eher die stabilisierende Wirkung des Joggens auf das Herzkreislaufsystem für die Verlängerung der Lebenszeit verantwortlich sind, kann durch rein beobachtende Studien nicht geklärt werden, ist aber auch von untergeordneter Bedeutung. Wichtig ist vielmehr der durch sportliche Aktivitäten wie Joggen induzierte positive Effekt auf die Lebenserwartung. Und der wiederum ist nach den Ergebnissen einer australischen Studie erheblich. So sinkt das Risiko an Krebs oder Herzinfarkt zu sterben um bis zu 30%, wenn mindestens einmal pro Woche für eine knappe Stunde gejoggt wird. Und wenn das Joggen auch noch Spaß macht, dann kann es vielleicht auch noch etwas intensiver sein und helfen, dem Corona-Blues zu entkommen.

Quelle: Pedisic Z, et al; British Journal of Sports Medicine Published Online First: 04 November 2019. doi: 10.1136/bjsports-2018-100493
Sammi R Chekroud, BA et al. The Lancet Psychiatry, Volume 5, ISSUE 9, P739-746, September 01, 2018. DOI: https://doi.org/10.1016/S2215-0366(18)30227-X